
Bisphosphonate & Zahn-OP Basel – Sichere Eingriffe bei MRONJ-Risiko
INVASIVE EINGRIFFE BEI BISPHOSPHONATTHERAPIE
Invasive Eingriffe bei Bisphosphonat-Therapie – sicher geplant in Basel
Ein Teil der Osteoporose- und Tumor-Patient:innen erhält antiresorptive Medikamente wie Bisphosphonate oder Denosumab. In seltenen Fällen kann es nach chirurgischen Eingriffen im Mund zu einer medikamentenassoziierten Kieferosteonekrose (MRONJ) kommen. Der Schlüssel ist eine korrekte Risiko-Einschätzung, atraumatische Chirurgie und eine strikte Nachsorge – individuell abgestimmt auf Wirkstoff, Dosis und Therapiedauer. (aaoms.org)
Ihr individuelles Risiko – kurz erklärt
- Niedriges bis moderates Risiko: Orale Bisphosphonate in Osteoporose-Dosen (z. B. Alendronat) – MRONJ insgesamt selten; Risiko steigt bei Extraktionen, langer Einnahmedauer, gleichzeitigen Komorbiditäten. (PMC) 
- Höheres Risiko: i.v. Bisphosphonate oder hochdosiertes Denosumab bei onkologischen Therapien; sequenzielle oder kombinierte Anti-Resorptiva erhöhen das Risiko zusätzlich. Implantate sind hier i. d. R. nicht empfohlen. (PubMed) 
- Auch relevant: Romosozumab wird in aktuellen Positionspapieren als potenziell MRONJ-assoziiert geführt. (aaoms.org) 
Wir dokumentieren Wirkstoff, Dosis, Dauer, letzte Applikation und Begleiterkrankungen und stimmen den Eingriff mit Ihrer/ Ihrem behandelnden Ärzt:in ab. (aaoms.org)
Vorgehen in unserer Praxis
- Voranalyse & Aufklärung – Anamnese, Labor/Medikamentenliste, Foto/Scan; bei Bedarf DVT zur OP-Planung. Evidenzbasierte Risikoaufklärung & Einwilligung. (aaoms.org) 
- Prävention vor Chirurgie – Sanierung entzündlicher Herde, professionelle Hygiene, CHX-Mundspülung (z. B. 0.12 %) perioperativ. (NCBI) 
- Atraumatische Technik – Schonende Extraktion/ Osteotomie, Wundglättung, Debridement, primärer Weichgewebsverschluss (Span-/Lappenplastik), Naht. (aaoms.org) 
- Perioperatives Protokoll – Kurzzeit-Antibiotika bei Hochrisiko-Eingriffen können erwogen werden (Evidenz niedrige Sicherheit); immer strenge antiseptische Mundhygiene. 
- Spezialfälle Denosumab – Bei onkologischen Hochdosen ist eine lange Therapiepause zur Erholung der Osteoklastenaktivität teils erforderlich; das muss interdisziplinär abgewogen werden (Rebound-Risiko bei Osteoporose vs. Tumorkontrolle). (PMC) 
- Nachsorge – Engmaschige Kontrollen, CHX-Spülung fortführen, prothetische Druckstellen vermeiden, sofortiges Management bei Schmerzen/Exposition. (aaoms.org) 
Was wir vermeiden / bevorzugen
- Vermeiden (wenn möglich): Elektive Extraktionen, Implantate und umfangreiche Lappenoperationen unter hochdosierter onkologischer Anti-Resorptiva-Therapie. Konservative Alternativen (Endodontie statt Extraktion) haben Vorrang. (aaoms.org) 
- Bevorzugen: Wurzelkanalbehandlung, korrekt sitzende Prothesen, minimalinvasive Parodontaltherapie, atraumatische chirurgische Techniken mit primärem Wundverschluss. (aaoms.org) 
Wissenschaftlicher Hintergrund
- AAOMS-Positionspapier 2022 (Update): Standardwerk zu Definition, Stadieneinteilung, Prävention und Therapie der MRONJ; empfiehlt strukturierte Risiko-Abklärung, atraumatische OP und primären Wundverschluss; „Drug Holiday“ nicht generell befürwortet. (aaoms.org) 
- Epidemiologie (Osteoporose vs. Onkologie): Höhere MRONJ-Raten bei i.v. BP/hochdosiertem Denosumab (PMC) 
- Prävention/Prophylaxe: Regelmässige Kontrollen, Sanierung vor Eingriffen; Nutzen perioperativer Antibiotika/CHX ist belegt, aber Evidenzqualität teils gering. (PMC) 
- „Drug Holiday“: Systematische Reviews zeigen keinen gesicherten Nutzen einer kurzen Therapiepause zur MRONJ-Reduktion; Entscheidung immer interdisziplinär. (PMC) 
- Denosumab-Besonderheiten: Osteoklastenfunktion kann erst nach langen Pausen wiederkehren (Krebsdosis); Risiko-/Nutzen-Abwägung zwingend. (PMC) 
Häufige Fragen (FAQ)
Kann ich unter Bisphosphonaten/Denosumab einen Zahn ziehen lassen?
Ja – mit angepasstem Protokoll: atraumatisch, primärer Verschluss, antiseptische Pflege und engmaschige Nachsorge. Das individuelle Risiko besprechen wir im Detail. (aaoms.org)
Soll ich meine Medikamente pausieren („Drug Holiday“)?
Eine generelle Empfehlung gibt es nicht; kurze Pausen senken das Risiko nicht zuverlässig und können medizinisch problematisch sein. Entscheidung interdisziplinär. (PMC)
Ist eine Implantation möglich?
Unter hochdosierter onkologischer Therapie: in der Regel nein. Unter Osteoporose-Dosen sehr zurückhaltend und nur nach strenger Abwägung. (aaoms.org)
Was kann ich selbst beitragen?
Sehr gute Mundhygiene, CHX-Spülung nach Anweisung, Prothesen-Druckstellen vermeiden, Kontrollen wahrnehmen – bei Schmerzen/Exposition sofort melden. (NCBI)
Kosten – typische Richtwerte (CHF)
(ohne Auflistung einzelner DENTOTAR-Positionen; je nach Risiko, Region und Aufwand)
| Leistung | Richtwert | 
| MRONJ-Risikoberatung + Behandlungsplanung | 150 – 280 | 
| DVT / 3D-Planung (falls erforderlich) | 150 – 400 | 
| Atraumatische Extraktion mit primärem Verschluss | 350 – 700 | 
| Chirurgische Nachsorge / Kontrollen (pro Termin) | 120 – 200 | 
Sicher. Atraumatisch. Evidenzbasiert.
Invasive Eingriffe unter Bisphosphonaten/Denosumab sind planbar, wenn man Risiken korrekt einschätzt und chirurgisch schonend vorgeht.
Wenn Sie unsicher sind, wie ein notwendiger Eingriff unter Ihrer Medikation am sichersten durchgeführt werden kann, beraten wir Sie in Basel gerne – individuell, interdisziplinär und nach aktuellen Leitlinien. Gemeinsam wählen wir den Weg, der biologisch sinnvoll, planbar und langfristig stabil ist.




