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ABRASION UND ATTRITION

Zahnarztpraxis Dr. Thomas Gasser · Spezialisierung Rekonstruktive Zahnmedizin & Funktion · Basel

Zahnverschleiß ist ein häufig auftretendes, aber oft unterschätztes Phänomen. Viele Betroffene merken erst spät, dass sich ihre Zähne verändern – sie wirken kürzer, empfindlicher oder der Biss fühlt sich „anders“ an. In unserer Zahnarztpraxis in Basel diagnostizieren wir regelmäßig zwei Hauptformen des mechanischen Zahnverschleißes: Abrasion und Attrition. Obwohl beide Formen Zahnhartsubstanz abbauen, unterscheiden sie sich grundlegend in ihren Ursachen und erfordern daher unterschiedliche therapeutische Ansätze.


Zahnverschleiß beschreibt den Verlust von Zahnhartsubstanz, der nicht durch Karies entsteht. Die drei Hauptformen sind Abrasion, Attrition und Erosion. Dieser Text konzentriert sich auf Abrasion und Attrition, da sie funktionell und ästhetisch besonders relevante Veränderungen verursachen können.


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Abrasion entsteht durch äußere mechanische Belastungen. Typische Auslöser sind eine zu kräftige Putztechnik, harte Zahnbürsten, abrasive Zahnpasten oder die falsche Anwendung von Zahnzwischenraumbürsten. Aber auch schlecht sitzende Prothesen oder Schienen können zu mechanischem Abrieb führen. Sichtbare Zeichen der Abrasion sind glatte, polierte Zahnoberflächen, keilförmige Defekte am Zahnhals, frakturgefährdete Füllungsränder und erhöhte Temperaturempfindlichkeit. Im Verlauf kann sich die Zahnform verändern und einzelne Zähne können funktionell überbelastet werden.


Attrition ist dagegen das Ergebnis von Zahn-zu-Zahn-Kontakten, typischerweise durch nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus), Pressen oder Fehlkontakte aufgrund einer nicht optimalen Zahnstellung. Diese Kräfte können ein Vielfaches der normalen Kaubelastung erreichen und führen zu abgeflachten Kauflächen, abgeschliffenen Schneidekanten, feinen Rissen im Schmelz und Materialermüdung. Bei ausgeprägter Attrition sinkt häufig die Bisshöhe, was das untere Gesichtsdrittel verändert, die Kaumuskulatur überlastet und Beschwerden im Kiefergelenk auslösen kann.


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Ein Verlust der Bisshöhe führt dazu, dass das untere Gesichtsdrittel verkürzt wirkt, wodurch sich Weichteile wie Wangen und Lippen weniger abstützen können. Dadurch entstehen oder verstärken sich Nasolabialfalten, Marionettenlinien, Plisseefältchen sowie eine ausgeprägtere Kinnquerfalte, was das Gesicht insgesamt müder und älter erscheinen lässt.


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Bisshöhenverlust

Ohne Bisshöhenverlust:
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mit Bisshöhenverlust:
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Zahnloser Patient:
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Diagnostik

Die Diagnostik von Abrasion und Attrition basiert auf einer klinischen Gesamtbeurteilung. In unserer Praxis nutzen wir dazu eine Kombination aus Intraoralscans, Fotodokumentation, Funktionsanalyse und einer ausführlichen Anamnese. Damit lassen sich Veränderungen präzise dokumentieren, Fortschritte verfolgen und funktionelle Zusammenhänge erkennen. Ein

DVT ist nicht geeignet, um Abrasion oder Attrition zu diagnostizieren; es dient lediglich zur Beurteilung von Wurzeln, Knochenstrukturen oder bestimmten prothetischen Situationen.


Die Behandlung hängt stark von der Ursache, dem Ausmaß des Verschleißes und den individuellen funktionellen und ästhetischen Bedürfnissen des Patienten ab. Bei Abrasion steht zunächst die Kontrolle der Ursache im Vordergrund: Anpassung der Putztechnik, Einsatz weicher Zahnbürsten, Wahl weniger abrasiver Zahnpasten und gegebenenfalls Anpassung vorhandener Prothesen oder Schienen. Bei bereits entstandenen Defekten können Kompositaufbauten, Veneers, Teilkronen oder Kronen erforderlich sein, um die ursprüngliche Zahnform wiederherzustellen und die Funktion zu stabilisieren.


Bei Attrition beginnt die Therapie mit dem Schutz vor weiterem Abrieb. Eine individuell gefertigte Michigan-Schiene schützt die Zähne vor nächtlichem Knirschen, entlastet die Muskulatur und stabilisiert die Funktion. Zusätzlich analysieren wir die Bisslage, Muskelaktivität und Kontaktverhältnisse. Bei fortgeschrittenem Substanzverlust ist eine rekonstruktive Therapie sinnvoll, bei der Zähne durch additive Kompositrestaurationen oder vollkeramische Rekonstruktionen wieder aufgebaut werden. Eine Bisshebung kann notwendig werden, wenn die vertikale Dimension durch Attrition deutlich reduziert ist; diese wird stets über eine Testphase (Mock-Up oder Provisorien) abgesichert.


Patienten können selbst maßgeblich zur Stabilisierung beitragen: Stressmanagement, konsequentes Tragen der Schiene, bewusste Putztechnik und der Verzicht auf harte Gegenstände im Mund sind zentrale Elemente. Frühzeitige Kontrollen helfen, Veränderungen zu erkennen, bevor größere Schäden entstehen.


Unbehandelter Zahnverschleiß kann langfristig zu funktionellen Problemen, Kiefergelenksbeschwerden, Zahnfrakturen und ästhetischen Einschränkungen führen. Je früher eine Behandlung erfolgt, desto zahnschonender und minimalinvasiver kann sie umgesetzt werden.


Häufige Fragen zu Abrasion & Attrition

Was ist der Unterschied zwischen Abrasion und Attrition?

Abrasion entsteht durch äußere mechanische Einflüsse, während Attrition durch direkten Zahnkontakt – meist beim Knirschen – verursacht wird.


Stoppen Abrasion und Attrition von selbst?

Nein. Beide Prozesse schreiten ohne Therapie weiter voran.


Können abgenutzte Zähne Schmerzen verursachen?

Ja. Freiliegendes Dentin, Risse oder eine veränderte Bisshöhe können empfindliche oder funktionelle Beschwerden auslösen.


Hilft eine Knirscherschiene gegen Attrition?

Eine individuell gefertigte Aufbissschiene schützt die Zähne und entlastet Muskulatur und Kiefergelenk zuverlässig.


Wann ist eine Bisshebung notwendig?

Wenn durch Attrition die vertikale Dimension abgesunken ist oder funktionelle Beschwerden auftreten.


Kann man abgenutzte Zähne ästhetisch wiederherstellen?

Ja. Moderne Keramik- und Kompositrekonstruktionen erlauben eine natürliche Wiederherstellung von Form, Funktion und Ästhetik.


Wenn Sie Veränderungen an Ihren Zähnen wahrnehmen oder wissen möchten, ob Zahnverschleiß Ihre Beschwerden verursacht, unterstützen wir Sie gerne mit einer präzisen Diagnostik und einem auf Sie abgestimmten Behandlungskonzept. Vereinbaren Sie einfach einen Termin in unserer Praxis in Basel – wir nehmen uns Zeit für eine ausführliche Untersuchung und eine klare, verständliche Erklärung Ihrer individuellen Situation.

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